Die Eierschale bildet das prägendste Element meiner Werke. Sie ist die wichtigste Grundlage meines Schaffens aufgrund der vielschichtigen Sprache, die sich damit sprechen lässt. Bereits in den 1990er Jahren entstand meine Faszination für Form und Material des Eies und ich begann mich in Form diverser Materialstudien damit auseinanderzusetzen. Die ersten Werke, bei denen ich die Eierschalen in einen neuen und andersartigen Fokus rückte, entstanden im Jahr 2014. Seitdem verfolge ich eine ständige Auseinandersetzung mit Material, Form, Formensprache, Farbe und Symbolik.
Aufgrund dieser Einmaligkeit des Materials, der Vielschichtigkeit des Werkstoffes im Hinblick auf Symbolik und gleichzeitig aber auch seiner missachteten Bedeutung, hat es für mich künstlerisch großes Potenzial, das ich immer wieder neu entfalten möchte.
In einer Welt in der die Fülle an Bildern nahezu ins Unendliche gesteigert wird, möchte ich dabei in meinen Werken einen Kontrapunkt durch reduzierte Formensprache setzen. Farbe, Form und Geometrie spielen eine wichtige Rolle. Sie sollen in Komposition mit bewusst gestalteten Fragmenten von Eierschalen den Betrachter anregen, sich mit den Bildern auseinanderzusetzen. Diese bilden aufgrund ihrer Beschaffenheit einen antigeometrischen Gegenpol zu der Struktur der Bilder. Durch ihre geometrische Bearbeitung wiederum wird aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit ein Spannungsfeld erzeugt. Dazu wird das einfache, organische und ursprüngliche Material der Eierschale kontrastiert mit künstlichen, oft grellen Farben oder harten Farbkanten. Die Integration ursprünglich-natürlich wirkenden Form-Materials soll eine subtile Irritation im Wechselspiel zwischen Modernität und Ursprünglichkeit erzeugen.
Darüber hinaus eröffnen die Eierschalenfragmente eine Mehrdimensionalität, in der Licht und Schatten in das Bild eintreten und sich der Bildraum dadurch ins Unendliche öffnen kann. So sollen die Bilder Beweglichkeit und Energie in Raum und Zeit erhalten.